Metaverse: heute möglich – morgen selbstverständlich

„Wir müssen anders denken und schneller handeln“, sagt Henning Behrens, Geschäftsführer, Gründer und einer der europäischen Experten, wenn es um produktive Szenarien im Metaverse geht. Der Keynote-Speaker beim vom BNW unterstützten Nordbeat-Event „Metaverse – Was ist heute möglich und morgen selbstverständlich?“ am 23. März in Oldenburg arbeitet seit fast einem Jahrzehnt in dem, was heute das Metaverse genannt wird. Die nächste Stufe des Internets versteht er als große Chance: „Ablehnen gilt nicht. Wir müssen den Mehrwert sehen und moderne Technologien stärker integrieren und produktiv nutzen!“

Metaverse – dieses bis vor Kurzem noch digitalen Enthusiasten vorbehaltene Schlagwort bekommt mit der aktuellen Diskussion in der Arbeitswelt einen anderen Stellenwert. Es wird klar: Die Anwendungen im Metaverse sind vielfältig. Es bietet eine erweiterte Realität, die virtuelle Simulationen, immersive Technologien, Datenanalyse und Zusammenarbeit nutzt, um reale Geschäftsprozesse und effektive Weiterbildungsstrategien in einer digitalen Umgebung abzubilden und zu verbessern. „Das Metaverse ist wie eine riesige virtuelle Welt, die du mit deinem Computer oder Smartphone betreten kannst. Es ist eine Art 3D-Internet, in dem du dich frei bewegen und mit anderen Menschen interagieren kannst, als wärst du tatsächlich dort“, schwärmt Unternehmer Behrens.

Im Zuge der Digitalisierung gewinnt nicht nur die technische Vernetzung an Bedeutung, sondern auch die Vernetzung mit dem richtigen Know-how. Das Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft investiert seit mehr als 50 Jahren in den Ausbau eines breiten Netzwerks für Kompetenzen – und macht hier gerade Zukunft: In Zusammenarbeit mit der IHK Oldenburg wird das BNW-Projekt Bildungsökosystem Nordwest während des Tags der Weiterbildung „Nordbeat – der Norden macht Zukunft!“ ausloten, welche Potenziale für Wirtschaft und Bildung diese Zukunftstechnologie bietet.

Bereits vor mehr als sieben Jahren war Experte Henning Behrens beispielsweise an der Entwicklung des europaweit ersten virtuellen Campus beteiligt. Der mehrfach preisgekrönte 3D-Lernraum wird beispielsweise für die hochkomplexe Weiterbildung von Technischen Redakteuren genutzt wird. Die Anwendung von DIN-Normen plastisch darstellen, über die bundesweite Vernetzung von Coaches und Lernenden zusammen an hochkomplexen Videoschnittprogrammen arbeiten; Das und mehr ist bereits zuverlässig verfügbar und seit Jahren praxiserprobt und wird ständig weiterentwickelt. Die Arbeiten an virtuellen Whiteboards besprechen, unkomplizierter Austausch umfangreicher Daten und Teambesprechungen über die Avatare wie im realen Leben steuern – nicht über komplizierte und abstürzende „Break-Out-Rooms“. Das vereinfacht das Lernen. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit einer solchen Umgebung ist unter anderem ein optimierter und durch Blockchain-Anwendungen datensicherer und beschleunigter Recruiting-Prozess, wie ihn Großunternehmen wie die Telekom schon nutzen. Denn das Metaverse ist schließlich nur ein Teil des Web 3.0. Die Verknüpfung der technologischen Möglichkeiten zu einem großen Ganzen ist sein Ziel.

Rückenwind auf breiter Front

„Metaverse könnte die Industrie auf ein neues Level heben“ überschreiben die VDI-Nachrichten einen aktuellen Artikel. Dabei sieht sich der mehr als 160 Jahre alte Berufsverband „VDI e.V. für Ingenieur*innen und Naturwissenschaftler*innen“ selbst als Wegbereiter für moderne, nachhaltige Technologien. Rückenwind also auf breiter Front.

„Der Mittelstand, den ich kenne, ist beweglich, unglaublich neugierig“, stellt Referent Behrens nicht nur Firmen des Nordens ein gutes Zukunftszeugnis aus. Wer profitiert denn am schnellsten von den angestrebten Innovationen? „Es sind die 7 bis 15 Prozent klassischer Innovatoren in den Firmen, die sich die digitale Prozess- und Ressourcenoptimierung direkt zunutze machen, sich entlasten.“ Aber auch ein Meister, der bislang bei Nachfragen der Auszubildenden an seine Grenzen stieß, zunächst langwierig Handbücher bis zur erklärenden Stelle wälzen musste, kann durch virtuelle Anwendungen sofort einen Motor dreidimensional darstellen, sich und seinen Lernenden viel Zeit und vor allem Missverständnisse sparen. „Alle profitieren.“

Arbeitsplätze verändern sich

„Wir lernen aktuell noch, eine hybride Organisation zu werden. Arbeit ist nicht mehr nur physisch im Büro, sondern auch online in Zoom und Co. Das Metaverse wird zeitgleich die dritte Säule bilden und die Entwicklung wird nicht aufzuhalten sein“ steht quasi als Leitlinie auf einer seiner Websites. Also kein Entkommen mehr ins Analoge für die Baby-Boomer? Eine klare Ansage: „Ablehnen ist nicht produktiv!“

Mit wissendem Augenzwinkern weist Behrens allen Generationen den Weg: Ein Verbot von beispielsweise ChatGPT an Schulen, wie es derzeit diskutiert wird, erteilt er eine Absage: „Wir dürfen uns diesen Entwicklungen nicht verschließen, wir müssen sie aktiv annehmen und mit allen Beteiligten schnell und sinnvoll integrieren. Kompetenz schaffen, anstatt ängstlich zu verbieten“. Ähnlich hält er es mit TikTok, dem chinesischen Angebot, das jetzt in den USA verboten werden soll. „Die Initiative DigitalSchoolStory zeigt, dass an Schulen, Hochschulen und bereits in Unternehmen Lerninhalte damit gemeinsam kreativ erarbeitet werden und Content unter Einbeziehung aktueller Trends produziert, sogar vermarktet werden kann. Wir sind auf dem Weg zu einer globalen Creator Economy und können über diese Wege unglaubliche Kompetenzen aufbauen.“

Eine weitere Nachricht hält Henning Behrens noch parat: „Mit dem Metaverse ist der Zeitpunkt gekommen, eine bessere Version des aktuellen Internets zu erstellen. Wir müssen uns wieder Zeit zum Reflektieren erarbeiten.“ Es sei Zeit, aufzuräumen, zu kollaborieren, interagieren, sich mit dem Metaverse die Zeit fürs Nachdenken wieder zu erobern.

Nordbeat – der Norden macht Zukunft!